nano - 3sat, 2020 - 5:50 Min.
Ein Film von Volker Wasmuth und Lena Solberg 


Die Corona-Pandemie führt das Gesundheitssystem weltweit an seine Grenzen. Immer mehr schwer kranke Menschen brauchen ärztliche Betreuung. Ein Pilotprojekt der Uniklinik Münster wird jetzt zum Retter in der Not: Das UKM hat gemeinsam mit der Uniklinik Aachen ein Telemedizin-Projekt auf den Weg gebracht. Die Expertenteams der beiden Unikliniken haben innerhalb kürzester Zeit ein Netzwerk mit über 200 Kliniken und niedergelassenen Ärzten aus ganz Nordrhein-Westfalen aufgebaut. 

Die Ärzte helfen sich per Videoschalte bei der Diagnose und Betreuung von Intensivpatienten. So können vor allem Corona-Intensivpatienten effizienter behandelt werden. Außerdem können die unterschiedlichen Krankheitsverläufe zentral aufgezeichnet und verglichen werden - eine Chance, das Virus besser zu verstehen. 

Die beteiligten Krankenhäuser wurden flächendeckend mit Tablets und Laptops ausgestattet. Die Koordination läuft über die Uniklinik in Münster. Dort halten die Ärzte die Fäden zusammen, vernetzen Kliniken, Ärzte und Patienten. 

Schon seit den 1990er Jahren ist die Telemedizin Thema in vielen Fachkonferenzen. Bisher konnte sich das System aber noch nicht durchsetzen. Bringt Corona neue Chancen mit sich? Führt die Pandemie zum Durchbruch der Telemedizin?