nano - 3sat, 2021 - 4:06 Min.
Ein Film von Lena Solberg

Die weltweite Überfischung der Meere nimmt weiter zu, genauso wie der Einsatz von Antibiotika und Umweltgiften. 14,5 Prozent der globalen Emissionen von Treibhausgasen sind zudem der Vieh- und Fischzucht zuzuschreiben, laut „Fleischatlas“. Der Biologe Sebastian Rakers und sein Team von Bluu Biosciences will deshalb Fisch im Labor herstellen, um in Zukunft nicht auf den Verzehr von Fisch verzichten zu müssen. Das Unternehmen in Lübeck hat sich als erstes dieser Art in Europa auf die Entwicklung von zellbasiertem Fisch spezialisiert. Das Fischfilet entsteht hier nicht im Meer, sondern im Labor. Die Grundlage geben Zellen von echten Fischen, die sich in einem Bioreaktor vermehren. Daraus sollen am Ende hochwertige und nachhaltige Fischprodukte entstehen, ohne Gefährdung von Tierwohl.

In diesen Behältern friert Sebastian Rakers Zellen ein, um sie später weiterverwenden zu können.

Quelle: Blue moon media GmbH
© Blue moon media GmbH

Im Labor kontrollieren die Wissenschaftler die Vermehrung der Zellen. 

Quelle: Blue moon media GmbH
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Sebastian Rakers kann bereits erste Prototypen präsentieren: Fischbällchen. Der Fischanteil kommt aus dem Labor. 

Quelle: Blue moon media GmbH
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Weitere Vorteile sind der hohe Nährwert des kultivierten Fisches, die nicht vorhandene Schadstoffbelastung und die Verfügbarkeit sowie die kurzen Lieferketten. Ein Transport vom Meer zum Inland wäre überflüssig. Doch wie funktioniert das Verfahren? Wir haben Sebastian Rakers über die Schulter geschaut.